Gebrauchtkauf

Gebrauchtkauf: Was bei der Besichtigung zu beachten ist

Sie haben eine Anzeige gefunden, in der ein passender Gebrauchtwagen angeboten wird? Haben Kontakt mit dem Verkäufer aufgenommen? Dann ist der nächste Schritt die Besichtigung.

Des Autofahrers liebster Freund: Rost

Auch wenn der Verkäufer beteuert, das Auto wäre ab Werk vollverzinkt, sollten Sie es auf Rost prüfen. Anfällig sind besonders der Bereich um die Türen, die Heckklappe oder der Kofferraumdeckel und die Motorhaube. Verborgene Roststellen können Sie mit einem Magneten aufspüren. Damit der Lack nicht verkratzt, umwickeln Sie den Magneten mit einem Lappen. Dann fahren Sie damit über verdächtige Stellen. Am «gesunden» Blech haftet der Magnet ziemlich stark, an rostigen Stellen wesentlich schwächer.

Auch das Wageninnere checken

Sehen Sie im Wageninneren unter der Bodenauskleidung nach und legen Sie die Rückbank um, wenn das möglich ist. Vielleicht entdecken Sie Rost darunter. Sie sollten auch einen Blick in den Kofferraum werfen. In der Reserverad-Mulde sammelt sich manchmal Wasser und lässt das Blech von innen rosten.

Unterboden-Check

Nach Rost sollten Sie auch unter dem Auto suchen. Dort ist er zwar schwer zu entdecken, aber probieren sollten Sie es. Wenn Sie schon mal unter dem Auto liegen, können Sie auch mal einen Blick in die Innenseiten der Kotflügel werfen. Dort rostet es oft zuerst.

Verräterische Ölspuren

Nicht nur auf Rost sollten Sie unter dem Auto achten. Ölspuren an den Seiten oder unter dem Motor deuten auf eine undichte Maschine hin. Das Öl kann ausserdem Lichtmaschine und Kupplung gefährden. Wenn Sie an den Gummimanschetten der Antriebsgelenke Fettspuren entdecken, könnten Risse darin sein. Das Spiel in den Antriebsgelenken darf nicht zu gross sein. Um das zu testen, drehen Sie die Antriebsräder am Reifen behutsam hin und her, um zu sehen, wann der Antrieb greift.

Knicke in den Bremsschläuchen?

In den Bremsschläuchen sollte kein Knick oder gar ein Loch sein. Feuchtigkeit an den Schläuchen ist ein Hinweis, dass sie eventuell nicht dicht sind. Die Bremsschläuche sollten ausserdem mindestens vier Millimeter dick sein. Stellen Sie auch sicher, dass Radaufhängungen und Stossdämpfer fest sind. Defekte Stossdämpfer machen sich auch an den Laufflächen der Reifen bemerkbar – dann ist die Lauffläche an einer ovalen Stelle abgerieben. Ölspuren auf dem Dampferohr sind ebenfalls Hinweise auf Stossdämpfer defekte.

Auspuffanlage überprüfen

Zum Schluss sollten Sie die gesamte Auspuffanlage checken. Wichtig ist, dass sie gut befestigt ist und keine Roststellen zeigt.

Türen und Innenraum

Schliessen Sie am besten jede Tür mit dem Schlüssel auf und zu. Wenn nämlich ein Schloss kaputt ist, kommen Zusatzkosten auf Sie zu. Beim Öffnen und Schliessen der Türen merken Sie, ob die Scharniere noch in Ordnung sind. Schauen Sie sich auch die Dichtungen rund um die Türen an. Wenn sie porös sind, klemmen Sie ein Stück Papier an der verdächtigen Stelle in die Tür ein und versuchen, es von aussen herauszuziehen. Wenn das ohne Widerstand klappt, dann ist die Tür undicht und muss neu eingepasst werden. Das kostet.

Lenkradspiel testen

Jetzt testen Sie das Lenkradspiel. Setzen Sie sich an die Steuer und öffnen Sie das Fenster. Lehnen Sie sich hinaus, bis Sie das Vorderrad sehen, und drehen Sie einfach am Lenkrad. Wenn Sie das Lenkrad mehr als zwei Fingerbreit drehen können, ohne dass sich das Rad bewegt, dann ist das Spiel zu gross. Wenn das Auto Servolenkung hat, sollten Sie das Lenkrad bei laufendem Motor einmal ganz nach links und einmal ganz nach rechts drehen. Dabei dürfen keine Geräusche zu hören sein.

Quelle: auto-news.de